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Wissenswertes
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Hochbegabung verstehenWas ist Intelligenz Intelligenz ist eine umfassende geistige Fähigkeit, die eine Vielzahl kognitiver Prozesse einschliesst. Sie beschreibt unter anderem die Kompetenz zum logischen und schlussfolgernden Denken, zum Planen und Strukturieren sowie zur kreativen und effektiven Lösung von Problemen. Dazu gehört auch die Fähigkeit, abstrakt zu denken, komplexe Ideen zu durchdringen und in kurzer Zeit neue Inhalte zu erfassen und zu verinnerlichen. Intelligenz ist mehr als blosses angelesenes Wissen oder eine spezialisierte akademische Begabung; sie ist keine blosse Ansammlung von Erfahrungen oder eine mechanische Anwendung von Wissen. Vielmehr spiegelt Intelligenz die tiefere Fähigkeit wider, unsere Umwelt und deren Zusammenhänge zu verstehen, in ihr Bedeutung und Muster zu erkennen und gezielt zu handeln. Es ist die Kompetenz, Sinn und Orientierung in der Vielfalt der Welt zu finden und angemessene Handlungsweisen zu erschliessen, die uns auf neue oder ungewohnte Herausforderungen vorbereiten. Wer also komplexe Ideen gut versteht, lernt auch schneller aus Erfahrungen. Was ist kognitive Hochbegabung (hohes kognitives Potential) Hochbegabung beschreibt das aussergewöhnliche geistige Potenzial eines Menschen, das deutlich über dem Durchschnitt liegt und die Grundlage für aussergewöhnliche kognitive Leistungen bietet. Dieses Potenzial kann sich bei passenden Umweltbedingungen und durch gezielte Förderung zu beeindruckenden Fähigkeiten, umfassendem Wissen und tiefem Verständnis entwickeln. Hochbegabung ist somit keine Garantie, sondern vielmehr eine Möglichkeit für das Erreichen außergewöhnlicher Leistungen, die im Verlauf der individuellen Entwicklung zum Vorschein kommen können. Sie stellt eine besonders ausgeprägte Form von Begabung dar, die über das normale Mass hinausgeht und bei entsprechender Förderung zu innovativen, kreativen und intellektuell anspruchsvollen Leistungen in verschiedenen Bereichen führen kann. Wie wichtig ist Motivation für die Umsetzung der kognitiven Hochbegabung Motivation bezieht sich auf die Handlungsbereitschaft einer Person im Hinblick auf ein angestrebtes Handlungsergebnis. Eine hoch motivierte Person ist bereit, sich intensiv und ausdauern mit etwas auseinanderzusetzten. Motivation beinhaltet mehrere Facetten z.B. Emotionen, Interessen und Zielorientierungen. Motivation ist eine wertvolle Ressource sie ist ein innerer Antrieb, der Menschen dazu befähigt, Ziele zu verfolgen, Aufgaben anzugehen und Herausforderungen zu meistern. Als Ressource stellt Motivation eine Art "Energievorrat" dar, der benötigt wird, um Ausdauer und Anstrengung aufzubringen und somit produktiv und zielgerichtet zu handeln. Motivation beeinflusst, Menschen wie sie mit Stress und Rückschlägen umgehen, wie sie Probleme lösen und ob sie langfristige alle erreichen. Ohne ausreichende Motivation werden selbst die besten Fähigkeiten und Strategien oft nicht in vollem Umfang genutzt, während hohe Motivation auch Defizite in anderen Ressourcen wie Zeit oder Wissen teilweise kompensieren kann. Motivation ist eine Ressource, welche die Umsetzung von Hochbegabung in Leistung wesentlich beeinfluss. Wie beeinflussen Umwelteinflüsse die Entwicklung einer Hochbegabung Umweltfaktoren spielen eine bedeutende Rolle in der Entwicklung einer Hochbegabung, da sie die genetischen Potenziale und Neigungen eines Kindes fördern oder einschränken können. Hochbegabung entwickelt sich meist durch das Zusammenspiel von genetischen und umweltbedingten Einflüssen. Hier sind einige zentrale Umweltfaktoren, die zur Förderung von Hochbegabung beitragen können: 1. Familiäre Unterstützung und Erziehung Anregendes Umfeld: Ein Umfeld, das Neugier und Lernfreude unterstützt, ermöglicht es Kindern, ihr Potenzial zu entfalten. Eltern, die früh auf das Interesse und die Begabungen ihrer Kinder eingehen, schaffen eine solide Grundlage. Wertschätzung von Wissen: Wenn das Erlernen neuer Fähigkeiten und das Streben nach Wissen in der Familie hoch angesehen werden, kann dies das Interesse und die Ausdauer des Kindes steigern. Emotionaler Rückhalt: Kinder, die sich sicher und unterstützt fühlen, sind tendenziell mutiger, Neues auszuprobieren und ihre Grenzen zu erweitern. Emotionale Stabilität ist besonders wichtig, da Hochbegabte oft sensibel sind und emotionalen Rückhalt benötigen, um sich zu entwickeln. 2. Bildung und Förderung im Schulumfeld Herausfordernde Bildungsangebote: Hochbegabte Kinder profitieren von differenziertem Unterricht, in dem sie ihre Fähigkeiten gezielt erweitern können. Wenn Lehrpläne und schulische Programme auf die Bedürfnisse der Hochbegabten angepasst sind, wird ihre intellektuelle Entwicklung aktiv gefördert. Förderprogramme und Enrichment: Spezielle Programme wie zum Beispiel Wettbewerbe, begabungsfördernde Projekte intern oder in externe Institutionen, können das Kind darin unterstützen, über das normale Bildungsniveau hinauszuwachsen. Lehrkräfte mit Förderkompetenz: Lehrkräfte, die über besondere Fähigkeiten im Umgang mit Hochbegabten verfügen, können das Potenzial eines Kindes erkennen und entsprechend fördern. Eine unterstützende Beziehung zwischen Lehrkraft und Schüler ist dabei oft von großer Bedeutung. Gleichaltrige und soziale Interaktionen /Kompetenzen Intellektuelle Stimulation im sozialen Umfeld: Kinder, die Gleichaltrige mit ähnlichen Interessen oder Begabungen haben, fühlen sich oft weniger isoliert und können sich gegenseitig anspornen. Soziale Gruppen mit gemeinsamen Interessen fördern die Motivation und die sozialen Kompetenzen. Vielfalt in den sozialen Kontakten: Der Kontakt zu unterschiedlichen Menschen und Perspektiven kann die kognitive Flexibilität und Kreativität anregen, beides wichtige Komponenten der Hochbegabung. Ein optimales Zusammenspiel dieser Faktoren bietet hochbegabten Kindern die Möglichkeit, ihre Potenziale voll auszuschöpfen, ihre Begabung zu entfalten und ihre sozialen Kompetenzen zu erlernen. Wieso werden IQ-Tests durchgeführt? IQ-Tests helfen, Hochbegabung zu identifizieren und ermöglichen eine gezielte Förderung. In Schulen und in spezialisierten Institutionen können hochbegabte Kinder für sie angepasste Programme oder Kurse erhalten, die ihren Fähigkeiten entsprechen und sie intellektuell herausfordern. Früh erkannte Begabungen können gezielt gefördert werden, damit Kinder und Jugendliche ihr volles Potenzial ausschöpfen können. IQ-Tests dienen zur Diagnose und Förderung von Begabung Was ist ein IQ? Der Intelligenzquotient, kurz IQ, ist ein Mass für die kognitiven Fähigkeiten einer Person im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Er wird durch standardisierte Tests gemessen, die verschiedene Bereiche des Denkens und Problemlösens abdecken, wie z. B. logisches Denken, Sprachverständnis, mathematische Fähigkeiten und räumliches Vorstellungsvermögen. Die IQ-Skala < 70: Unterdurchschnittliche Intelligenz; in manchen Fällen als Hinweis auf eine geistige Beeinträchtigung gewertet 70–85: Leicht unterdurchschnittliche Intelligenz. 85–115: Durchschnittliche Intelligenz. 115–130: Überdurchschnittliche Intelligenz. > 130: Hochbegabung (nur etwa 2 % der Bevölkerung erreichen diese Werte). Rund zwei Prozent der Personen haben einen sehr niedrigen IQ (unter 70) oder einen sehr hohen IQ (über 130). Soziale und Emotionale Kompetenzen Die Annahme, dass hochbegabte Menschen Schwierigkeiten mit sozialen Kompetenzen haben, beruht auf mehreren Faktoren: 1. Unterschiede im Denken und Interesse Hochbegabte Kinder und Erwachsene haben oft besondere Interessen oder bevorzugen tiefgründige Gespräche, die Gleichaltrige möglicherweise nicht nachvollziehen können. Dadurch fällt es ihnen manchmal schwer, gemeinsame Themen zu finden, was zu sozialer Isolation oder dem Gefühl, „anders“ zu sein, führen kann. 2. Sensibilität und Perfektionismus Hochbegabte sind oft emotional sensibel und neigen zu Perfektionismus. Diese Merkmale können zu innerem Druck und erhöhter Selbstkritik führen, was sie in sozialen Situationen zurückhaltender macht. Sie könnten außerdem stärker auf subtile Signale reagieren, was zu einer Überforderung oder Unsicherheit im Umgang mit anderen führen kann. 3. Vorurteile und Erwartungen Hochbegabten wird oft unterstellt, dass sie „alles können“ müssten, einschliesslich sozialer Anpassung. Solche Erwartungen und das Vorurteil, dass kognitive Fähigkeiten im Gegensatz zu sozialen Kompetenzen stehen, können dazu führen, dass man bei ihnen soziale Schwierigkeiten vermutet – selbst wenn dies nicht zutrifft. 4. Eigenständiges Denken und Werte Hochbegabte neigen dazu, eigene Wertvorstellungen und Meinungen stark zu vertreten, was in Gruppen oder in sozialen Normen eingebundenen Situationen zu Konflikten führen kann. Dieses Bedürfnis, eigenständig zu denken und nicht nur „mit der Masse“ zu gehen, kann zu Missverständnissen führen. Kurz zusammengefasst Intelligenz umfasst eine Vielzahl kognitiver Fähigkeiten, die weit über blosses Wissen hinausgehen und sich im abstrakten Denken und Problemlösen zeigen. Hochbegabung beschreibt ein überdurchschnittliches geistiges Potenzial, das durch passende Förderung zu herausragenden Leistungen führen kann. Motivation ist hierbei ein Schlüsselfaktor, da sie Ausdauer und Anstrengung unterstützt, was für die Entfaltung kognitiver Potenziale entscheidend ist. Umweltfaktoren, insbesondere familiäre und schulische Unterstützung, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Entwicklung. IQ-Tests dienen dazu, Hochbegabung frühzeitig zu erkennen und eine gezielte Förderung zu ermöglichen. Der IQ misst kognitive Fähigkeiten und bietet eine Orientierung, wie gut eine Person komplexe Aufgaben bewältigen kann. Zudem gibt es zusammenfassend verschiedene Faktoren, die zu dem Bild beitragen, dass hochbegabte Menschen soziale Schwierigkeiten haben. In Wirklichkeit sind sie jedoch genauso individuell wie andere Menschen und können in sozialer Hinsicht genauso gut oder schlecht zurechtkommen.
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LiteraturHochbegabte Kinder, Das grosse Handbuch für Eltern James T. Webb ISBN 978-3-456-85157-0 Jenseits der Norm-hochbegabt und hoch sensibel Andrea Brackmann ISBN 978-3-608-89014-3 Hoch begabt-und trotzdem glücklich Herbert Orsch, Götz Müller, Dr. Hermann-Josef Spicher ISBN-13: 978-3-934333-13-1 Hochbegabte Kinder, ihre Eltern, ihre Lehrer James T-Webb, Elizabeth A. Meckstroth, Stephanie S. Tolan ISBN-13:978-3-456-84367-4 Lichtblick für helle Köpfe Joëlle Huser Lehrmittelverlag Zürich ISBN 978-3-03713-867-0 Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Hochbegabung Hochbegabung oder Störung? Ein Ratgeber für Fachpersonen und Betroffene James T-Webb ISBN 978-3-456-85365-9 Ganz normal hochbegabt Leben als hochbegabter Erwachsener Andrea Brackmann ISBN 978-3-608-86014-6 Intelligenz Grosse Unterschiede und ihre Folgen Elsbeth Stern/Aljoscha Neubauer SBN 978-3-421-04533-1 Tabuthema Hochbegabung und das Leid unterforderter Kinder Elisabeth Zollinger ISBN 9-783-033-03620-4 Das Drama der Hochbegabten Jürgen vom Scheidt ISBN-13: 987-3-492-24495-4 Hochbegabung Ein Lehrbuch zu Grundlagen, Diagnostik und Fördermöglichkeiten Franzis Preckel / Miriam Vock ISBN: 380-172-4670
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LehrmittelBegabte Kinder individuell fördern Mathe Band 1 Schwerpunkt Geometrie ISBN 978-3-403-04648 Deutsch Band 1 ISBN 978-3-403-04649-3 Lernumbgebungen im Mathematikunterricht Natürlich differenzieren für Rechenschwache bis Hochbegabte Ueli Hirt / Beat Wälti ISBN: 978-7800-8024-0
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